Das Unternehmen Jobcluster stattet Schulen mit Karriereportalen aus.
Der ersehnte Ausbildungsplatz kann nur ein paar Klicks entfernt sein. Fast alle Schulen im Landkreis sind inzwischen mit Ausbildungs- und Praktikumsplatzbörsen auf ihren Internetseiten ausgestattet. Das Knowhow dafür liefert die Eichenzeller Firma Jobcluster.
„Auf unseren Plattformen treffen sich Schule und Unternehmen – School meets Job“, beschreibt Otmar Baumann das Konzept der Karriereportale, die sein Unternehmen im Projekt Talente im Fokus betreibt. „Digitale schwarze Bretter“ nennt er die Portale. Das Internet sei eben das Medium, mit dem die Schüler tagtäglich umgehen und deswegen sei ein Online-Karriereportal das richtige Mittel, „um möglichst viele Jugendliche zu erreichen“.
Und wie funktioniert’s? Die Schulen registrieren sich bei Jobcluster und erhalten einen entsprechenden Web-Auftritt auf ihrer Schulhomepage. „Die Einrichtung von Talente im Fokus ist für die Schulen kostenfrei“, betont Michael Kalb, einer von vier Gesellschaftern bei Jobcluster. Die offenen Ausbildungs- oder Praktikumsstellen melden die Unternehmen per Online-Formular, hängen eine detaillierte Jobbeschreibung und Kontaktdaten an – „und schon erscheint die Anzeige auf der Schulwebsite“, sagt Sven Baumann, Sohn und Geschäftspartner von Otmar Baumann. Die Anzeigen sind für die Unternehmen ebenfalls kostenlos. Die Portale finanzieren sich über Sponsoring und die Gebühren, die Firmen entrichten, wenn sie auf den weiteren Job-Portalen von Jobcluster, etwa der Jobbörse Osthessen, kostenpflichtige Stellenanzeigen schalten.
Ganz besonders wichtig ist dem Jobcluster-Team, dass nur Unternehmen aus dem Postleitzahlengebiet 36 auf den hiesigen Schulportalen um den Nachwuchs werben dürfen. „Es geht darum, qualifizierte Nachwuchskräfte in der Region zu halten“, erklärt Baumann.
Im März 2009 ging die erste Karriereplattform am Lauterbacher Alexander-von-Humboldt-Gymnasium online. Die erste Schule im Landkreis Fulda, die sich Talente im Fokus auf die Internetseite holte, war die Richard-Müller-Schule. Seit April 2009 gibt es dort das Karriereportal. Zum einen hätten die Unternehmen die Möglichkeit, sich auf diese Art den Schülern zu präsentieren, sagt Schulleiterin Claudia Hümmler-Hille. „Denn die Firmen kommen ja nicht mehr umhin, aktiv um Azubis werben zu müssen.“ Und die Jugendlichen hätten die Möglichkeit via Internet direkt in Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern zu treten. Das Modell „Talente im Fokus“ machte im wahrsten Sinne des Wortes Schule: 150 Schulen in Hessen verfügen inzwischen über ein solches Portal. Und die Schüler können sich um einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum bewerben, ohne von der Couch aufstehen zu müssen. Denn es gibt die Möglichkeit, das Anschreiben und die Bewerbungsunterlagen als PDF-Datei direkt an die Firma zu schicken. „Die meisten Schüler nutzen das Portal aber nach wie vor, um sich die Stellenbeschreibung durchzulesen, die Kontaktdaten zu erfahren und schicken ihre Unterlagen dann per Post“, sagt Sven Baumann.
In seinem Angebot sieht das Jobcluster-Team keine Konkurrenz zu anderen Arten der Nachwuchswerbung: „Es muss trotzdem Printanzeigen geben oder Informationsveranstaltungen, Bildungsmessen, Berufsberatung“, sagt Otmar Baumann. Der vernünftige Mix dieser Angebote sei wichtig. Denn Ziel sei es, dass die Schüler die komplette Übersicht über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region haben. „Alle Ausbildungsstellen, die es in Osthessen gibt, sollen auf den SchulPortalen zu sehen sein“, sagt Baumann.